Papierwerkstatt

Freies Spiel statt fertiger Anleitungen

In der Papierwerkstatt arbeite ich mit einfachem Material z.B. DIN-A4-Papier oder Wellpappe. Die Bearbeitung ist einfach, das Material ist oft vorhanden. Grundelemente wie zum Beispiel Papier-Rollen oder dreidimensional gefaltete Rauten können schnell entstehen. Durch die sich wiederholenden Übungen bei der Erstellung erlernen und üben die Kinder Fingerfertigkeit. Die Vorgabe der Grundelemente setze ich hierbei als eine Art „Abkürzung“ ein. So wird für die SchülerInnen schnell deutlich, wie z.B. durch rollen und falten Stabilität in ein flexibles Material wie Papier gebracht werden kann. In einem nächsten Schritt kann natürlich auch mit individuellen Modulen experimentiert werden. Im Weiteren können komplexe und spannende Strukturen aufgebaut werden. Die dafür benötigte große Zahl an Einzelementen können nur mit Geduld und Sorgfalt entstehen. Ein gemeinsames Ziel und abgestimmte Aufgaben sind ebenso wichtig – Teamarbeit ist also gefragt und kann spielerisch erprobt werden.

Ich beobachte immer wieder, dass es vielen Kindern Spaß macht, Fantasie-Objekte mit einfachen Grundelementen aufzubauen. Aber auch das Abtauchen in eine einfache sich wiederholende Tätigkeit, dieser Flow, scheint Konzentration und Spaß zu fördern. Hier entsteht Raum, der die Fähigkeit zum Erfinden weckt und die Freude am offenen Spiel bewahrt. Die Kinderzimmer und manchmal auch die Köpfe der Kinder sind vielfach voll mit fertigen (Spiel-) Anleitungen oder Bausätzen und sollten meiner Meinung nach davon befreit werden. Als Rahmen für einen Workshop mit Kindern nutze ich nach Möglichkeit einen offenen FreiRaum ohne ablenkende und bekannte „Bastelmaterialien“.